Alternativer Name: Dùn Fhoithear
Ort: Stonehaven, Aberdeenshire
Entstehungszeit: ca. 1200–1600
Burgentyp: Felsenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Geographische Lage: 56° 57′ N, 2° 12′ W
Webseite: dunnottarcastle.co.uk

Geschichte von Dunnottar Castle

Der Felsen auf dem die Burg steht, war bereits im frühen Mittelalter bewohnt. Im 3. Jahrhundert soll schon ein piktisches Fort hier gestanden haben. St. Ninian hat später eine Kapelle gebaut.

König Donald II. (der erste offizielle König Schottlands) verteidigte Dunnottar Castle vergeblich im Jahre 900 vor den Wikingern, er wurde von ihnen getötet und die Burg wurde zerstört.

Ab dem frühen 13. Jahrhundert wird von einer Burg berichtet und bald darauf wird die alte Kapelle durch eine neue Steinkirche ersetzt.

William Wallace eroberte die Burg ende des 13. Jahrhunderts von den Engländern zurück und... setzte die Kirche in brand, nachdem sich die besiegten englischen Soldaten in die Kapelle geflüchtet hatten.

König Eduard II. von England ließ Dunnottar Castle wieder aufbauen, um es für seine Feldzüge in den Norden zu benutzen. Aber der schottische Regent Andrew Murray griff die Burg an und zerstörte die Verteidigungsanlagen.

1382 wurde sie wieder durch den mächtigen Clan Keith aufgebaut, der die Burg zu ihrer Heimat machte. Einige Jahre später baut Sir William Keith Marischal of Scotland ein Turmhaus (Bergfried), das man noch heute auf dem Felsen sehen kann. James II. ließ Sir William Keith in den Adelsstand erheben.

Später restaurierten und erweiterten die Keiths die Burganlage, auch das kleine Waterton’s Lodging. Wahrscheinlich wurde es für William Keith, dem Sohn des 4. Earl Marischal gebaut.

Unter Georg Keith der 5. Earl Marischal wurde die Burg weiter zu einem komfortablen Schloss umgebaut. Er errichtete luxuriöse Gebäude so, dass man einen malerischen Blick auf die Nordsee hatte. Auch die Kapelle wurde wieder aufgebaut. Die Sicherheit der Burg wurde bei allem aber vernachlässigt.

Königin Maria Stuart besuchte mehrmals das Schloss, ebenso wie König Jakob VI. Als König Karl II. im Januar 1651 im Scone Palace gekrönt wurde, konnte man anschließend die schottischen Kronjuwelen (Krone, Zepter und Schwert) nicht nach Edinburgh zurück bringen, da sich dort Cromwells Truppen herum trieben. So wurde beschlossen, sie nach Dunnottar Castle zu bringen und sie dort zu verstecken. In Säcken voll Wolle wurden sie von Katherine Drummont dorthin gebracht. Sir George Ogilvy of Barras, zum neuen Vizegouverneur des Schlosses ernannt, sollte sie verteidigen. Im November belagerten Cromwells Truppen die Burg, da schaffte man die Kronjuwelen heimlich fort. Es gibt zwei Erzählungen, wie sie hinaus geschafft wurden. In einer sollen sie zwischen Säcken mit Waren transportiert worden sein. In einer anderen sollen sie in einem Eimer mit Seetang an den Klippen hinunter gelassen und weggebracht worden sein. Sie wurden dann in der Kirche von Kinneff unter dem Fußboden vergraben.

Noch Monate wurde die Burg belagert, aber Ogilvy gab erst auf, als Colonel Thomas Morgan, Kommandant der Truppen, mittlerweile Belagerungsgeschütze bekommen hatte und sie unter Beschuss nahm. Nach der kapitulation fanden die Engländer aber keine Kronjuwelen.

Sir Patrick Keith-Murray of Ochtertyre erbte 1852 das Schloss, verkaufte es 20 Jahre später aber an Major Alexander Innes of Cowie and Raemoir für £80000. Nachdem es 1925 wieder verkauft wurde, befindet es sich bis heute im Besitz der Familie Weetman Pearson, der 1. Voscount Cowdray. Von ihnen wurde die Burg nach Stabilisierung und Reparatur zum Besuch freigegeben.

Unser Eindruck von Dunnottar Castle

Schon von weitem sieht man den Turm von Dunnottar Castle, wenn man auf die Klippen zu geht. Es ist ein atemberaubender Anblick, diese aufragenden 50 Meter hohen Klippen mit der Burg obendrauf.

Für mich ist sie die Burg der gefühlt “Tausend Stufen”, obwohl es nur ca. 200 sind. Aber der Zugang ist anstrengend, bis zum Haupteingang geneigt nach unten und dann wieder steiler nach oben. Auf halber Strecke kann man eine  kleine Bucht unterhalb des Castles besuchen.

Am Haupteingang sind nochmal ca. 40 unebene Stufen. Hier ist auch der einzige Eingang, sehr schmal und steil, nicht für einen Angriff geeignet. Wenn man das Schloss betritt..., sind die Wege mit Kieselsteinen gepflastert, in denen Muster wie z.B. Sterne oder Wirbel eingelegt sind. Sie stammen aus dem Jahr 1920 und wurden von Viscountess Cowdray angelegt.

Die Gebäude sind noch sehr gut erhalten und man kann teilweise noch erkennen, wofür sie gedacht waren. Darunter fallen das Torhaus, der tunnelartige Zugang, die Schmiede, die Kapelle, die Stallungen und das Schloss mit dem Whig’s Vault Gefängnis.

1685 wurden 167 Covenanters (122 Männer und 45 Frauen) im Whig’s Vault eingesperrt, weil sie an protestantischen Gottesdiensten teilgenommen hatten. Sie wollten dem nationalen Bündnis nicht abschwören, daher erlitten sie Entbehrungen, Not und Folter.

37 widerriefen, 25 flohen, aber dabei stürzten 2 die Klippen hinab und 15 wurden wieder gefangen genommen und grausam gefoltert. Viele starben oder wurden nach Westindien verschleppt.

In der Küche ist ein großer Kamin, in dem am Rande Sitze eingearbeitet wurden. Das Küchenpersonal konnte sich dort aufwärmen in der kalten Zeit. Man kann sich gut vorstellen, wie die Köche oder Diener eine Pause einlegen, um sich ein paar warme Minuten zu gönnen.

In einem anderen Raum, durch eine kleine Tür in der Küche dort hin kommend, wurden normalerweise Waren gelagert. Aber 1639 wurden 3 Anti-Covenanter dort für 3 Wochen in ziemlicher Dunkelheit eingekerkert. Ein gruseliger Ort.

Einige Besucher berichten, eine Frau in einem grünen Plaid in der Bäckerei gesehen zu haben. Sie ist wohl auf der Suche nach ihren verschwundenen Kindern. Wir haben sie leider nicht gesehen!

Erwachsene £ 8.00
Senioren £ 7.00
Kinder (5 - 15 Jahre) £ 4.00
Kinder unter 5 Jahren Kostenlos
Saison Pass für Erwachsene £ 20.00
Saison Pass für Kinder £ 10.00
Wichtiger Hinweis zur Zahlung: Vor Ort kann nur per Karte bezahlt werden. Online-Buchungen sind ebenfalls möglich.

Hinweis: Die Burg ist für Menschen mit Mobilitätsproblemen nicht geeignet, da sehr viele Stufen vorhanden sind. Ein Zugang ist für Rollstuhlfahrer nicht möglich.

Hunde sind an der Leine willkommen.

(Stand 2021)
01. Oktober - 30. Oktober 2021
Täglich 09:00 - 17:00
31. Oktober - 29. Januar 2022*
Täglich 10:00 - 15:00
30. Januar - 26. Februar 2022
Täglich 10:00 - 16:00
27. Februar - 31. März 2022
Täglich 10:00 - 17:00
*) Am 25. und 26. Dezember sowie am 1. und 2. Januar bleibt die Burg geschlossen.
Letzter Einlass ist grundsätzlich eine Stunde vor Betriebsschluss.
Hinweis: Bei schlechtem Wetter kann die Burg aus Sicherheitsgründen geschlossen beleiben. Bitte informieren Sie sich vor dem Besuch ob die Burg am Tag Ihres gewünschten Besuchs geöffnet ist.
(Stand 2021)

Dunnottar Castle
Stonehaven, AB39 2TL
Schottland, Großbritannien
Tel.: +44 (0) 1569 766320

Parken: Ein kostenloser Parkparkplatz ist vor der Burg vorhanden. Allerdings wird eine Anreise per öffentlicher Verkehrsmittel oder Fahrrad bzw. zu Fuß von dem nebenan liegenden Ort Stonehaven empfohlen, da die Burg jährlich viele Besucher erhält und sich der Parkplatz schnell füllt.

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