Edinburgh Castle, das berühmte Wahrzeichen der schottischen Hauptstadt, thront auf dem Castle Rock, einem erloschenen Vulkan und natürlichen Felsen. Die Geschichte der Festung reicht über 1000 Jahre zurück, bis ins 12. Jahrhundert, als König David I. dort eine Kapelle errichten ließ, die heute als St. Margaret’s Chapel das älteste Gebäude in Edinburgh ist. Der strategisch günstige Standort machte das Schloss im Mittelalter zum Zentrum königlicher Macht und Verteidigung.

Im 13. und 14. Jahrhundert war Edinburgh Castle ein strategisches Ziel während der schottischen Unabhängigkeitskriege. 1296 wurde die Festung von den Engländern unter König Eduard I. erobert, doch nur wenige Jahre später, 1314, gelang es schottischen Truppen unter Thomas Randolph, das Schloss in einem gewagten nächtlichen Angriff zurückzuerobern. Diese und weitere Belagerungen machten Edinburgh Castle zu einem wichtigen Symbol des schottischen Widerstandes.

Im 15. Jahrhundert wurde das Schloss unter den schottischen Königen zur dauerhaften königlichen Residenz. Die Festung wurde ausgebaut und diente als Zentrum des königlichen Hofes, bis der schottische Königshof im 17. Jahrhundert nach London verlegt wurde. 1566 wurde im Schloss der zukünftige König James VI. geboren, der später als James I. auch England regierte und damit die Krone von Schottland und England vereinte.

In den folgenden Jahrhunderten diente Edinburgh Castle als Militärbasis und spielte eine zentrale Rolle während der Jakobitenaufstände im 18. Jahrhundert. Eine der letzten Belagerungen fand 1745 statt, als Anhänger von Charles Edward Stuart (auch „Bonnie Prince Charlie“ genannt) erfolglos versuchten, die Festung zu erobern.

Heute zeugen Überreste der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bauten sowie die Kronjuwelen und der Stone of Destiny von der bewegten Geschichte. Edinburgh Castle ist damit nicht nur eine historische Stätte, sondern auch ein bedeutendes Symbol für die Identität und Unabhängigkeit Schottlands.